Bei der grundlegenden Frage, welche innovativen Beiträge das Christentum zum Problem-, Begriffs- und Theoriebestand der Philosophie geleistet hat, wird seit langem auch darüber diskutiert, welche Rolle der Begriff des Willens und die Idee der Willensfreiheit spielt. Bildet der Willensbegriff in einer wesentlichen Hinsicht eine begriffliche Neuprägung seitens des Christentums? In der Vorlesung wird es um Retractationes zu diesem Thema gehen: Welche Grad von Innovation wird von christlichen Autoren gegenüber paganen Philosophen tatsächlich erreicht? Worin bestehen diese Neuerungen präzise? Und haben die neuen Aspekte tatsächlich den Wert, den ihre Begründer damit verbinden?
Christoph Horn hat den Lehrstuhl für Praktische Philosophie und Philosophie der Antike an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn inne. Sein besonderes Interesse gilt der Philosophie der Antike von den Vorsokratikern über Platon, Aristoteles, Plotin und den Neuplatonikern bis Augustinus.
Im Rahmen der Veranstaltung werden zudem folgende Bände vorgestellt:
Dokumente zur Geschichte des Arianischen Streites. 4. Lieferung: Bis zur Synode von Alexandrien 362, hg. v. H.C. Brennecke/A.v. Stockhausen/Ch. Müller/U. Heil/A. Wintjes (Athanasius Werke III 4; Berlin/Boston: De Gruyter, 2014).
Epiphanius I. Ancoratus und Panarion 1-33, hrsg. von Marc Bergermann und Christian-Friedrich Collatz (Die Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte. Neue Folge 10; Berlin/Boston: De Gruyter, 2013).
Einführung
Christoph Markschies
Vizepräsident der Akademie
Humboldt-Universität zu Berlin
Buchpräsentation
Annette von Stockhausen
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Christian-Friedrich Collatz
BBAW
Marc Bergermann
Humboldt-Universität zu Berlin
Aspekte des Willensbegriffs in der Philosophie der Spätantike
Christoph Horn
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn