„We may have only a few months to prevent the next pandemic“ erklärte Notfallmediziner und Global Health-Experte der Columbia University, Craig Spencer, kürzlich in der New York Times. Schon wieder eine Pandemie? Wir kämpfen doch gerade noch gegen Covid-19! Aber der nächste pandemische Virus kommt bestimmt. Die gute Nachricht: Der Forschungsbereich „Pandemic preparedness“ gibt Hinweise, wie wir globale Krankheiten besser managen und Menschen vor schwerer Krankheit bewahren. Was haben wir aus den letzten Jahren gelernt?
Pandemien fallen nicht vom Himmel. Sie sind Folgen unseres Handelns und können demnach auch verhindert werden. Wissenschaftler:innen haben bereits vor dem Auftreten von Covid-19 vor Pandemien gewarnt. 2018 veröffentlichte die WHO eine Liste an Infektionskrankheiten, die eine ernste Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen. Darauf auch vermerkt: „Krankheit X“. Wissenschaftler:innen gehen nämlich fest davon aus, dass es noch viele unbekannte Infektionserreger gibt, die das Potential haben, Seuchen auszulösen. Viele dieser Erreger kamen ursprünglich nur bei Tieren vor und sprangen dann auf den Menschen über. Diese sogenannten Zoonosen treten immer häufiger auf, unter anderem begünstigt durch den Klimawandel, Eingriffe in den natürlichen Lebensraum von Tieren, die Haltung von Nutztieren und den Handel mit Wildtieren. Früher oder später wird uns „Virus X“ also vor große Herausforderungen stellen.
Zur Vorbereitung können wir Lehren aus Covid-19 ziehen. Im Rahmen des G20-Gipfels haben Wissenschaftsakademien das 2021 bereits getan und die gemeinsame Stellungnahme „Pandemic preparedness and the role of science“ formuliert. Auch der Deutsche Ethikrat äußerte sich im April 2022 zum Thema „Lessons Learned“ und beschreibt Handlungsempfehlungen aus den Erfahrungen der letzten Jahre.
Was sind Erkentnisse für Politik und Wissenschaft aus der Corona-Pandemie? Was bedeutet „Pandemic preparedness“ für die Gesellschaft und unser Gesundheitssystem? Wie stellen wir sicher, dass alle niederschwellig Zugang zu medizinischer Grundversorgung haben? Wie verhindern wir, dass die nächste Pandemie erneut sozioökonomisch benachteiligte Bevölkerungsgruppen besonders hart trifft? Wie können wir in Zukunft die Kommunikation verbessern? Die Antworten auf diese Fragen entscheiden darüber, wie gut wir auf „Virus X“ vorbereitet sind.
Über diese und weitere Fragen diskutieren Ralf Krauter, Redakteur „Forschung aktuell“, Deutschlandfunk und Andreas Sentker, Geschäftsführender Redakteur und Leiter Ressort Wissen, DIE ZEIT beim 87. ZEIT Forum Wissenschaft u.a. mit:
- Cornelia Betsch, Heisenberg-Professorin für Gesundheitskommunikation, Universität Erfurt, Leitung der Arbeitsgruppe Gesundheitskommunikation am Bernhard-Nocht-Institut und Mitglied des ExpertInnenrats des Bundeskanzleramts
- Alena Buyx, Direktorin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der TU München und Vorsitzende des Deutschen Ethikrats
- Karl Lauterbach, MdB, Bundesminister für Gesundheit, Bundesministerium für Gesundheit (BMG), beurlaubt als Direktor des Insituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemologie der Universität Köln
- Fabian Leendertz, Biologe, Veterinärmediziner, Gründungsdirektor Helmholtz Institut for One Health und Professor an der Universität Greifswald
*Informationen zur Teilnahme*
Sie können das ZEIT Forum Wissenschaft am 23. November live vor Ort in der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften verfolgen oder live über das Webradio im Programm „Dokumente und Debatten“ des Deutschlandfunks hören.
*ANMELDUNG*
Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich unter: Das ZEIT Forum Wissenschaft