Am 11. Dezember 2019 jährt sich die Uraufführung von Bernd Alois Zimmermanns „Requiem für einen jungen Dichter“ zum 50. Mal. Das Werk auf die Bühne zu bringen erfordert bis heute die Bewältigung großer, nicht zuletzt technischer Herausforderungen – gilt es doch, Orchester, Chöre und Solisten untereinander, vor allem aber auch mit vom Tonband (heute meist vom Computer) zugespielten Sprach-, Musik- und Geräuschaufnahmen zu synchronisieren und klanglich aufeinander abzustimmen. Die Weiterentwicklung im Bereich der Audio-Technik innerhalb der letzten Jahrzehnte hat solche Aufführungen nicht unbedingt einfacher gemacht – im Gegenteil: Oft ist über die ursprünglichen Produktions- und Aufführungsumgebungen dieser Werke wenig bekannt, Digitalisierungen der eingesetzten Tonträger wurden häufig unter unklaren Prämissen vorgenommen und unzureichend dokumentiert. Ein Standard für die Einbindung solcher Materialien in historisch-kritische Ausgaben o. ä. existiert bis heute nicht.
Die „Bernd Alois Zimmermann-Gesamtausgabe" nimmt den Jahrestag der „Requiem“-Uraufführung zum Anlass, über Fragen der historischen Aufführungspraxis sowie der kritisch-wissenschaftlichen Edition von Kompositionen wie dieser zu diskutieren und sich mit Zeitzeugen darüber auszutauschen.
Um Anmeldung bis zum 2.12. wird gebeten unter folgendem Link
Grußwort
Dörte Schmidt
Akademiemitglied
Universität der Künste Berlin
Einführung
Matthias Pasdzierny
BBAW
Nostalgie, Notwendigkeit oder Pragmatik? Historisch informierte Aufführungspraxis von Mixed Music
Miriam Akkermann
„Weiß jemand, wo die Bänder sind?“ – ein Bericht aus Verlagsperspektive
Andreas Krause
Pause
Bernd Alois Zimmermann (1918–1970): „TRATTO. Komposition für elektronische Klänge in Form einer choreographischen Studie (1966/67)“
Klangregie: Ole Jana
BBAW
Zeitzeugengespräch
Mesías Maiguashca
Volker Müller
João Rafael
Werner Scholz
Moderation: Matthias Pasdzierny