Digitale Kommunikationsstrukturen als Herausforderung für die Wissenschaftskommunikation

Mittwoch, 28. September 2022 | 16.00–18.00 Uhr

Vorstellung der Empfehlungen der Interdisziplinären Arbeitsgruppe (IAG) „Implikationen der Digitalisierung für die Qualität der Wissenschaftskommunikation“

Die Öffnung der Wissenschaft für die Gesellschaft ist unter dem Begriff der Wissenschaftskommunikation international zu einem Kernthema der Wissenschaftspolitik geworden. Der Anspruch der Politik und vieler Wissenschafts­orga­nisa­tionen zielt auf eine stärkere Teilhabe der Gesellschaft an wissenschaftlicher Arbeit. Die Umsetzung erweist sich zunehmend als anspruchsvoll: Die gesellschaftlichen Interessen sind vielfältig, die Vermittlungswege haben sich ausdifferenziert, die institutionellen wie individuellen Informations- und Kommunikations­möglichkeiten sind unter digitalen Bedingungen explodiert. Wissenschaftliche Expertinnen und Experten und gesellschaftliche Akteure stellen Informationen und Wissen bereit und wirken an Debatten mit. Dabei sind die dahinter liegenden Interessen nicht immer erkennbar, ungeprüfte Aussagen stehen neben anerkanntem Wissen. Selektions- und Prüfvorgänge vor einer Publikation, wie sie in Wissenschaft und Journalismus üblich sind, können in der öffentlichen Kommunikation längst nicht mehr überall vorausgesetzt werden.  

Auf Grund des digitalen Wandels und der neuen Medien (Plattformen) erscheint es zunehmend unrealistisch, dass das Ziel einer möglichst zuverlässig und wissenschaftsbasiert informierten Gesellschaft durch bloße Konzentration auf Binnenaspekte im Wissenschaftssystem selbst (wie etwa Förderanreize für Institutionen und Schulungen von Forschenden) erreicht werden kann.

Von welchen medialen, gesellschaftlichen und soziotechnischen Kontext­bedingungen eine qualitätsvolle Wissen­schafts­kommunikation unter digitalen Bedingungen abhängt, hat die IAG „Implikationen der Digitalisierung für die Qualität der Wissenschaftskommunikation“ in den vergangenen drei Jahren untersucht.

Sie stellt nun ihren Abschlussbericht und ihre Empfehlungen zur Diskussion.
Die Veranstaltung richtet sich an Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der Wissenschaftspolitik, der Medien­politik und der Medien sowie an gesellschaftliche Akteure (wie z.B. Stiftungen).

PROGRAMM

16.00 Uhr
Begrüßung

  • Ulrike Kuhlmann, Vizepräsidentin der BBAW

16:10 Uhr
Einführung

  • Peter Weingart, Akademiemitglied, Sprecher der IAG „Wissenschaftskommunikation“

16:20 Uhr
Die Digitalisierung und die Herausforderungen der Medienpolitik, -förderung und -regulierung

  • Otfried Jarren, Universität Zürich
  • Holger Wormer, stellv. Sprecher, TU Dortmund
  • Kommentar: Laura Kraft, MdB, Obfrau des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung

17:00 Uhr
Wissenschaftskommunikation in Universitäten und Forschungseinrichtungen – Chancen und Risiken der Digitalisierung

  • Thomas Schildhauer, stellv. Sprecher, Akademiemitglied, , UDK Berlin
  • Benedikt Fecher, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG), Berlin
  • Kommentar: Marion Schmidt, Chief Communication Officer, TU Dresden

17:45
Abschlussdiskussion

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