Jean Paul Dintenuniverum Ausstellung
Blick in die Ausstellung "Jean Paul. Dintenuniverum" (Berlin, Max Liebermann Haus, 2013): Kap. "Galerie der Familie, Freunde und Zeitgenossen" (Wand). Foto: Markus Bernauer

Die „Jean Paul Edition“ erarbeitet mit TELOTA eine digitale Edition der gedruckten Briefe an Jean Paul. Diese ergänzt die Online-Ausgabe sämtlicher Briefe von Jean Paul und die Briefe aus Familie und Freundeskreis des Dichters.

Jean Paul (Johann Paul Friedrich Richter, 1763–1825) war einer der erfolgreichsten deutschen Autoren um 1800 und zählt zu den Klassikern. Eduard Berends Gesamtausgabe seiner Briefe (9 Bände, 1952 bis 1964) gehört zu den großen philologischen Leistungen des 20. Jahrhunderts. Ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt machte bis 2018 die mehr als 5.500 Briefe der III Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe in aktualisierter Form digital zugänglich.

 

In einem weiteren DFG-Projekt kam hierzu 2018 bis 2023 die „born-digital“ Edition eines rund 2.150 Briefe umfassenden Konvoluts von Briefen aus der Familie und dem Freundeskreis von Jean Paul, die in einem gemeinsamen inhalts- bzw. forschungsgeleiteten Zugang mittels Register und zusätzlich durch die Bestimmung von Themen- und Korrespondenzkreisen an die bestehende digitale Edition angebunden wurde.

 

In dieses Brief-Portal werden in dem DFG-Projekt „Jean Paul – Sämtliche Briefe digital“ ab 2025 die rund 3.200 Briefe an Jean Paul digital integriert, die als IV. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe 1992/4 bis 2017 in insgesamt 19 Text- und Kommentarbänden von der „Jean Paul Edition“ im Druck erarbeitet wurden. Bei der digitalen Einarbeitung der Briefe an Jean Paul bleiben die Brieftexte weitgehend unberührt, so dass digitale Ausgabe und Druck weiterhin nebeneinander verwendbar sind. Die in der IV. Abteilung nachgetragenen Briefe von Jean Paul werden in die briefzentrierte Struktur eingeordnet. Ziel des Projekts ist, die Briefe von und an Jean Paul sowie die Briefe aus dem Umfeld des Dichters auf einer im Ganzen benutzbaren Plattform für die literaturwissenschaftliche, die historische sowie für sprach- und kulturwissenschaftliche Forschung vollständig verfügbar zu machen. Die Integration in bestehende Tools und die Entwicklung eines neuen korpusübergreifenden Forschungswerkzeuges, das eine Exploration der drei Korpora nach den ihnen inhärenten Diskursen ermöglichen soll, ist vorgesehen.

 

Mit nahezu 11.000 Briefen wird die Editionsplattform „Jean Paul – Sämtliche Briefe digital“ dann für die Zeit um 1800 zu den größten Briefportalen überhaupt gehören.

Kontakt
Dr. Angela Steinsiek
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Jean Paul Edition
Tel.: +49 (0)30 20370 264
angela.steinsiek@bbaw.de 
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
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