Mit seiner Forschung leistet das Projekt einen grundlegenden Beitrag zur Erforschung der altuigurischen Schrift- und Druckkultur sowie des Kulturaustausches an der nördlichen Seidenstraße.
Das Forschungsprojekt verfolgt zwei Kernziele. Erstes Kernziel ist die systematische Untersuchung inhaltlicher, formaler, technischer und funktioneller Aspekte von rund 1.600 altuigurischen Drucken des 13. bis 14. Jahrhunderts, auch und gerade im Vergleich zu chinesischen, mongolischen, tangutischen und tibetischen Drucken aus demselben Zeitraum. Zweites Kernziel ist der Aufbau der Datenbank Online-Metadaten Altuigurischer Drucke (OMAD), die die erfassten Metadaten der Drucke in der Datenbank Qalamos der Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz erweitern und somit die anfallenden Forschungsdaten des Projekts langfristig im Sinne der FAIR-Prinzipien nachnutzbar machen wird. Endergebnisse des Projekts werden eine Monographie „Prints and printing culture of Old Uyghurs on the northern Silk Road“ sowie die Online-Metadaten Altuigurischer Drucke (OMAD) sein.
Die uigurischen Drucke stellen neben den chinesischen, tangutischen und tibetischen Drucken ein wichtiges, bislang jedoch wenig erforschtes Zeugnis der Schrift- und Druckkultur an der nördlichen Seidenstraße dar. Sie bilden die umfangreichste überlieferte Gruppe von Drucken zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert und sind zudem einzigartig überliefert. Gleichzeitig sind altuigurische Drucke und Holzlettern die ältesten Beispiele für die Drucktechnik in einer alphabetischen Schrift an der Seidenstraße. Darüber hinaus spielten die Uiguren eine herausragende Rolle bei Übersetzung, Verwendung und Verbreitung der gedruckten Texte. Das unikale Projektkorpus umfasst mehr als 1.600 altuigurische Drucke bzw. Fragmente. Hinzu kommen 960 Holzlettern aus Dunhuang, die sich heute im Musée Guimet in Paris befinden, sowie 54 Holzlettern, die in der Dunhuang-Akademie in China aufbewahrt werden.
Laufzeit: 2024–2026
Das Projekt wird durch die DFG gefördert.