Das Projekt implementiert Forschungswerkzeuge für die Numismatik, die auch für andere Objektgattungen geeignet sind, die Träger von Bild und Schrift sind und in großer Stückzahl vorliegen.
Mit dem Corpus Nummorum Online ist – in Kooperation von BBAW, Münzkabinett Berlin und Big Data Lab der Universität Frankfurt – eine Forschungsdatenbank entstanden, in der Münzen verschiedener antiker Regionen und die zu ihrer Herstellung verwendeten Stempel erfasst werden können. Zudem können die Münzen in dem Portal typisiert und die Typen wiederum Emissionen oder Prägegruppen zugewiesen werden.
Die Erfassung und Klassifizierung von Münzen erfolgte bislang weitgehend manuell. Angesichts der großen Menge antiker Münzen, die zum Teil bereits online verfügbar sind, werden Computerwerkzeuge entwickelt, die eine (halb-)automatische Zuweisung der Münzen zu den definierten Münztypen erlauben. Diese zu implementierenden numismatischen Forschungswerkzeuge sollen auch für andere Objektgattungen, die Träger von Bild und/oder Schrift sind und in großer Stückzahl vorliegen, geeignet sein. Dabei geht es a) um Methoden des Natural Language Processing (NLP), d.h. der Untersuchung der mehrsprachigen und nicht standardisierten Münzbeschreibungen durch Computeralgorithmen und deren Verknüpfung mit einem hierarchischen ikonographischen Thesaurus sowie b) um die Bilderkennung von Einzelelementen und Gesamtkompositionen mit Hilfe maschinellen Lernens. Um die NLP-Werkzeuge und die Mustererkennung der künstlichen neuronalen Netze erfolgreich trainieren zu können, ist eine gute Datenqualität Voraussetzung und eine Erhöhung der Datenmenge notwendig. Dazu soll das Lübke-und-Wiedemann Fotoarchiv am Berliner Münzkabinett erschlossen werden.
Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.
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