Den Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
gestiftet vom Verlag de Gruyter
erhält
Professor Dr. Ulrich Mayr.
Ulrich Mayr, Jahrgang 1961, hat Psychologie an der Universität Konstanz und an der Freien Universität Berlin studiert. 1988 hat er an der FU Berlin sein Diplom abgelegt und 1992 promoviert. 1993 folgte ein Forschungsaufenthalt am Institute of Cognitive and Decision Sciences der Universität Oregon. Ab 1994 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Potsdam, wo er sich im Jahre 2000 habilitierte. Im April 2003 wurde er auf seine jetzige Stelle an die University of Oregon als Associate Professor berufen.
Ulrich Mayr forscht auf dem Gebiet der kognitiven Psychologie. Seine Forschungsarbeiten liefern grundlegende Erkenntnisse, die helfen, das Prinzip der intentionalen Handlung und Aufmerksamkeitskontrolle systematisch so zu fassen, dass es aus der Dynamik eines sich selbst organisierenden Systems verstanden werden kann. Ziel seiner Forschungsarbeiten ist es zu klären, wie das menschliche Gehirn Handlungspläne aktiviert und zielführend aufrecht erhält. Im Rahmen von experimentellen Untersuchungen hat er grundlegende Eigenschaften von Handlungsplänen nachweisen können. Unter anderem zeigt er, dass Handlungspläne wie andere Gedächtnisrepräsentationen auch, assoziativ miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen. In jüngster Zeit beschäftigt sich Ulrich Mayr primär mit Fragen der kognitiven Reorganisation mentaler Sets, d. h. mit der Frage, wie es unserem kognitiven System gelingt, schnell und flexibel von der Bearbeitung einer Aufgabe zur Bearbeitung einer anderen zu wechseln. Sein Ansatz gilt als einzigartig nicht nur deshalb, weil seine Theorie die Mehrzahl empirischer Befunde zum sogenannten task-switching erklären kann, sondern auch weil seine Forschung diese Prozesse auf kognitiver und neuronaler Ebene integriert und die altersbedingte Veränderung dieser Prozesse mit einbezieht.