Den Liselotte-Richter-Preis der Leibniz-Edition Potsdam der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
erhält
Daniela Hinz, Miriam Machein, Ina Mauersberger, Maximilian Otto, Annalena Pfeifer, Laura Promehl, Dorothee Schweizer, Christian Sichter.
Der Liselotte-Richter-Preis wird im Zweijahresrhythmus ausgelobt. Das Preisgeld wird uns dankenswerterweise von einem Förderer zur Verfügung gestellt, der jedoch ungenannt bleiben möchte. Der unter den Oberstufen der Gymnasien und Oberstufenzentren in Berlin und Brandenburg ausgerufene Wettbewerb hat zum Ziel, die Oberstufenschüler und -schülerinnen für die historisch-kritische Edition als einen Bereich geisteswissenschaftlichen Arbeitens zu interessieren, ihnen praktische Erfahrungen im Zusammenwirken mehrerer Disziplinen (z. B. Französisch und Geschichte oder Latein und Religion) zu ermöglichen und allgemein Freude am Umgang mit Texten zu wecken. Der Wettbewerb wird von der „Leibniz-Edition“ Potsdam betreut.
Die sechs Schülerinnen und zwei Schüler gehören zur 12. Jahrgangsstufe des Einstein-Gymnasiums in Angermünde. Auf Anregung ihrer Lateinlehrerin Jana Maier fanden sie sich zum Team „Mission Transkription“ zusammen, um an dem Preiswettbewerb teilzunehmen. In ihrem Bewerbungsschreiben heißt es unter anderem:
„Während der Großteil der Gruppe erst einmal die Arbeit […] sichtete, war Max schon so fleißig und begeistert von der Arbeit des Transkribierens, dass er bereits einen Entwurf der ersten Seite […] an uns weiterleitete. Mit dieser Vorlage konnten wir sehr gut arbeiten. Die zweite Seite begannen wir gemeinsam. Als wir dann aber merkten, dass es einfacher ist, wenn man – wie bei Max‘ Vorlage – etwas vergleichen kann, änderten wir unser Konzept. Wir teilten die Seiten so auf, dass ein Team, bestehend aus zwei Schülern bzw. Schülerinnen, sich einer der 4 Seiten intensiver widmete. […] Als hochmotivierte Schüler/innen trafen wir uns natürlich auch in den Ferien, um zu transkribieren. [...] Überraschenderweise war auch die Freude über ein neu transkribiertes Wort immens […]. Es ist schon verrückt, wie aus einem zuerst völlig unübersichtlichen Gekritzel sinnvolle Buchstaben, Worte und Sätze werden. Unsere „Mission Transkription“ ist vorerst beendet. Aber sie wird weiter wirken: philosophisch – denn wir können sicherlich einiges der gesichteten Lektüre im 4. Semester (Thema Philosophie) wieder ins Spiel bringen; grammatisch – ein wenig mehr Übung kann nie schaden […]; persönlich: denn wir haben uns einer völlig neuen Herausforderung und Thematik gestellt, die uns außerhalb des Projektes wohl kaum gegeben worden wäre. Wir wissen nun, dass auch lateinische Handschriften berühmter Menschen kein Buch mit sieben Siegeln sein müssen.“
Die acht Schülerinnen und Schüler edierten nach den Regeln der Akademieausgabe eine von Leibniz eigenhändig verfasste Notiz, die dem Leser einen Einblick in Leibniz‘ Auffassung der Welt geben.