Betriebswirtschaftslehre
Horst Albach, 1931 in Essen geboren, hat an der Universität zu Köln und am Bowdoin College, Brunswick/Maine, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre studiert, wurde 1958 in Köln promoviert und habilitierte sich dort 1960 in Betriebswirtschaftslehre (BWL). Seine wichtigsten beruflichen Stationen: Lehrstuhl für BWL an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn (1961 bis 1990); Direktor am Wissenschaftszentrum Berlin (1987 bis 1999); S-Professur für BWL an der Freien Universität Berlin (1987 bis 1990); S-Professur für BWL an der Humboldt-Universität zu Berlin (1991 bis zur Emeritierung 1999); Stiftungslehrstuhl für Internationales Management an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung e. V. Koblenz (1987 bis 2000).
In seinen Schriften zu nahezu allen Teilgebieten der Betriebswirtschaftslehre hat A. eine dynamische Theorie der Unternehmung auf empirischer Grundlage entwickelt. Durch seine Tätigkeit in Beratungs- und Entscheidungsgremien hat er Anteil an der Entwicklung von Unternehmen und an der Gestaltung der Wirtschaftspolitik. A. ist Mitglied in- und ausländischer Akademien und erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden in- und ausländischer Universitäten sowie wissenschaftliche und staatliche Auszeichnungen. A. ist Träger des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse (1989), des Großen Bundesverdienstkreuzes (1996) sowie des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern (2000), wurde 2000 in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen und war von 2005 bis 2009 dessen Kanzler.
A. war Präsident der Akademie der Wissenschaften zu Berlin (AWB) und hatte diese Funktion seit deren Gründung 1987 bis zu der aus politischen Gründen durch den Senat von Berlin (West) verfügten Schließung 1990 inne. Die in der Tradition der Berliner Wissenschaftsakademie seit Leibniz stehende AWB hat in der kurzen Zeit ihres Bestehens vor allem durch ihre Arbeitsgruppen, in denen fachübergreifende Forschungsthemen durch Akademiemitglieder und andere Wissenschaftler interdisziplinär untersucht wurden, einen nachhaltigen Einfluss ausgeübt. Diese für Akademien innovative und erfolgreiche Arbeitsform fand als zukunftsweisendes Element der Forschungsorganisation auch Eingang in die Konzeption für die BBAW. Die Wahl zu einem der fünfzig Gründungsmitglieder der 1992 neukonstituierten Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften nahm er vor dem Hintergrund des politischen Schließungsaktes jedoch nicht an.