Das Akademiesiegel geht auf G. W. Leibniz, den Begründer der Kurfürstlich Brandenburgischen Sozietät der Wissenschaften, zurück. Das von Leibniz entworfene Siegel stellt einen Adler dar,
der – das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis symbolisierend – zum Sternbild des Adlers emporschwebt.
Als Devise des Sozietätssiegels wählte Leibniz in Anlehnung an einen Vers des römischen Dichters Ovid den Spruch „Cognata ad sidera tendit" (Er [der Adler] strebt zu den verwandten Gestirnen.). Das Sternbild des Adlers wurde im Siegel mit fünf Sternen wiedergegeben. Die Siegelumschrift lautete: Sigillum Societatis Scientiarum Brandeburgicae.
Noch bevor das Sozietätssiegel im Februar 1701 fertiggestellt war, erschien eine erste bildliche Darstellung des Siegels auf einer Erinnerungsmedaille, die zur Gründung der Sozietät der Wissenschaften am 11. Juli 1700 geprägt worden war. In der von Leibniz’ Hand stammenden Beschreibung dieser Erinnerungsmedaille heißt es, „daß man sich bei der bildlichen Wiedergabe des Emblems auf der Medaille als Siegel der Sozietät für den brandenburgischen Adler entschied, der seinen Flug zu dem nach ihm benannten Sternbild lenkt, das durch Sterne wiedergegeben wird, in denen man das Sternbild des Adlers erkennen kann". Die von Leibniz entworfenen Grundbestandteile des Sozietätssiegels (Adler, Sternbild des Adlers und Devise) haben nahezu 300 Jahre Geschichte der Berliner Akademie der Wissenschaften überdauert und Eingang in das Dienstsiegel der neukonstituierten Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gefunden.