Die Ernst Mayr Lecture ist eine von der BBAW und dem Wissenschaftskolleg zu Berlin gestiftete Vorlesungsreihe auf dem Gebiet der Biowissenschaften. Mit der Vorlesung soll die Entwicklung des biologischen Denkens von führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen einer breiteren Öffentlichkeit vermittelt werden. Die Reihe bezieht sich damit auf eines der Hauptwerke des Ornithologen und Evolutionsbiologen Ernst Mayr (1904 – 2005), „The Growth of Biological Thought“.
Das Thema internationale Gerechtigkeit rückt im Zuge der Globalisierung immer stärker in den Fokus. Um globale Handlungsverantwortung zu lenken und ökonomisch, politisch und sozial verankern zu können, müssen jedoch zunächst die institutionellen Voraussetzungen hierfür geschaffen werden – ein derzeit ungelöstes Problem. In der Akademievorlesung werden Antworten auf diese Herausforderung diskutiert.
Der Alexander von Humboldt-Tag 2018 widmet sich Reisetagebüchern und ihrer digitalen Erforschung. Das Akademienvorhaben „Alexander von Humboldt auf Reisen“ stellt seine laufenden Editionsarbeiten zu drei großen Reisen vor: 1790 nach England mit Georg Forster, 1799 in die amerikanischen Tropen mit Aimé Bonpland und 1829 nach Russland mit Christian Gottfried Ehrenberg.
Das Gebiet des 1. Katarakts mit seinen durch Granitschwellen bedingten Stromschnellen und seinem Verwaltungszentrum Elephantine war für die jährliche Kalkulation der Nilflut wie auch für die religiöse Konzeptualisierung des lebenspendenden Flusses bedeutsam. Prof. Stephan Seidlmayer ist einer der besten Kenner der antiken Topographie und Epigraphik dieser Region. Er arbeitet seit langem über die Geschichte des Nils in all ihren Facetten.
Viele Flüchtlinge haben Unvorstellbares erlebt: wochenlange Fußmärsche, lebensgefährliche Meeresüberquerungen, körperliche und seelische Gewalt, Folter, Verlust von Angehörigen und Freunden. Solche Erlebnisse können dazu führen, dass Flüchtlinge ihren Alltag in Deutschland kaum bewältigen können. Wie den Betroffenen effektiv und auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse geholfen werden kann möchten wir mit Ihnen diskutieren.
Mit dem Gentechnologiebericht zieht die gleichnamige interdisziplinäre Arbeitsgruppe der BBAW nach 18 Jahren Laufzeit Bilanz – zu einem Zeitpunkt, an dem sich wegweisende Entwicklungen Bahn brechen. Autoren des Buches diskutieren über den aktuellen und zukünftigen Einfluss der neuen Genome-Editing-Methoden auf die Gentechnologien und die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen, rechtlichen und ethischen Herausforderungen.
»Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr als ein Reicher ins Himmelreich.« Die Haltung der Kirchen zu Geld war meist ambivalent. Verzicht und Reichtum schlossen sich nicht aus; im Geld liegt ja etwas Magisches. So konnte die Idee vom ewigen Wachstum die Sache entscheiden und den Himmel auf Erden versprechen. Zweifel an der Macht der Märkte sind jetzt Blasphemie. Und Gott?
Ein Diagnose-Algorithmus, der von tausenden Patienten- und Forschungsdaten lernt, kann heute schon bessere medizinische Diagnosen erstellen als ein Arzt. Bedeutet das, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Medizin ethisch geboten ist und damit auch die Preisgabe von Daten durch die Patienten? Und können wir beim Einsatz neuer Technologien vor allem im sensiblen Gesundheitsbereich sicherstellen, dass weiterhin ein als Arzt qualifizierter Mensch die Verantwortung für medizinische Entscheidungen trägt? Diese Fragen gilt es jetzt zu diskutieren und Lösungen vorzuschlagen.
Wie steht es um die Evidenz im Leistungskatalog der Krankenkassen? Wie viel »Wunderglaube« darf und will sich die Solidargemeinschaft leisten? Wie kommen wir zu mehr Evidenz in Gesundheitspolitik und Gesundheitsversorgung und wie sollte mit den Wünschen der Versicherten nach Therapien ohne Wirkungsnachweis umgegangen werden? Gleichzeitig wir in diesem Vortrag auch das 25jährige Jubiläum der Cochrane Collaboration gewürdigt - das Netzwerk verbessert seit nunmehr einem viertel Jahrhundert die wissenschaftliche Grundlage für Entscheidungen im Gesundheitssystem.
In seiner „Neuen Wissenschaft“ wendet Giambattista Vico die Philosophie radikal von der Naturerkenntnis auf die menschliche Welt, den mondo civile. Wahres Wissen finden wir in unseren selbstgemachten politischen Institutionen und in den Verkörperungen unseres Denkens in göttlicher, heroischer und menschlicher Sprache. Drei Kurzvorträge beleuchteten diese „poetischen“ Zeichen, Bilder und Wörter.
„Lügen haben zwar kurze Beine“, dennoch lässt sich viel an ihnen studieren. Denn wer spricht, lügt auch – und das jeden Tag. An diesem Abend wird die Lüge sprachwissenschaftlich, philosophisch, psychologisch in einzelnen Vorträgen unter die Lupe genommen und auch vor dem Hintergrund des rechtsstaatlichen Handelns beleuchtet.
In Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft.
Mit dieser Podiumsdiskussion stellt die interdisziplinäre Arbeitsgruppe (IAG) „Gentechnologiebericht“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ihren neuesten Themenband zur Stammzellforschung vor. Das Buch fasst den aktuellen Forschungsstand mit Beiträgen von namhaften Stammzellexperten und –expertinnen aus interdisziplinärer Perspektive zusammen.
Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion stehen an diesem Abend der aktuelle Fortschritt in Forschung und Therapie sowie dessen gesellschaftliche, politische und rechtliche Relevanz.
Das Akademiegebäude am Gendarmenmarkt wird an diesem Abend von der 1. bis zur 5. Etage mit künstlerisch-wissenschaftlichen Beiträgen bespielt. Kinder und Jugendliche sind zu Schnupperkursen für Gebärdensprache eingeladen. In Lichtinstallationen der Beuth Hochschule für Technik Berlin wird „Die Schönheit der Sprache“ inszeniert, das „Digitale Wörterbuch“ fordert zum Spiel mit Sprache auf und die Schauspielerin Kathrin Angerer liest Tucholskys „Sprache ist eine Waffe. Haltet sie scharf.“