Das Akademienvorhaben „Die Griechischen Christlichen Schriftsteller” (GCS) ediert kritische Ausgaben von Werken antiker christlicher Autoren griechischer Sprache.
Die Texte der ersten Jahrhunderte nach der Entstehung des Christentums sind von besonderem Interesse, weil sie die Entwicklung einer kleinen jüdischen Bewegung zur globalen Religion des römischen Reiches und von dort zur Weltreligion illustrieren. Darüber hinaus stellen sie wichtige Zeugnisse für die Geistesgeschichte des Abendlandes dar. Das Akademienvorhaben gibt zwei traditionsreiche Reihen heraus: die Editionsreihe „Griechische Christliche Schriftsteller” (GCS) sowie die Monografienreihe „Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur” (TU). Die GCS umfassen gegenwärtig 83 Bände, die TU 162. Die TU bilden seit jeher das „Archiv für die Ausgabe der älteren christlichen Schriftsteller" (Adolf von Harnack). Sie stehen für Untersuchungen zu den Editionen und für begleitende Abhandlungen offen.
Außerdem werden Editionen in den Sprachen des christlichen Orients veröffentlicht, beispielsweise die einzige kritische deutsche Ausgabe des großen gnostischen Textfunds von Nag Hammadi. Die Forschungsarbeit der Arbeitsstelle konzentriert sich derzeit auf den ersten christlichen Universalgelehrten der Antike, Origenes aus Alexandria (ca. 185 – ca. 253). Das Vorhaben GCS ediert sowohl seine Bibelkommentare, die auf Vorlesungen in der ersten christlichen Privatuniversität zurückgehen, als auch seine Predigten in einer Hafenstadtgemeinde des Heiligen Landes und die theologischen Traktate. Sie sind zugleich auch ein einzigartiger Überlieferungsträger für viele nichtchristliche antike Texte.
Das Akademienvorhaben ist Teil des „Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.