Das Forschungsprojekt erfasste und untersuchte Münzen nordgriechischer Prägestätten und publizierte sie zusammen mit einer historischen Auswertung als Stempelkatalog.
Das Griechische Münzwerk betrieb Grundlagenforschung bei der Erschließung der Münzen als historische Quelle für die Alte Geschichte. Die in der griechisch-römischen Antike von einer Vielzahl von Stadtstaaten (Poleis) geprägten Münzen stellen das umfangreichste, direkt aus der Antike überlieferte Quellenmaterial dar. Um die Prägetätigkeit von Städten, die teilweise vom 6./5. Jahrhundert v. Chr. bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. Münzen emittierten, zu rekonstruieren, wurden die in öffentlichen und privaten Sammlungen der ganzen Welt enthaltenen Münzen in Form von Fotos oder Gipsabgüssen zusammengetragen, mit einer genauen Beschreibung und den metrologischen Daten und technischen Angaben in einer Datenbank erfasst und analysiert.
Durch den genauen Vergleich der Münzen wurden die Stempel ermittelt, mit denen die Münzen geprägt wurden. Auf diese Weise ließ sich die relative Abfolge der Prägungen und somit das Prägesystem ermitteln. Zusammen mit der Auswertung des Prägeumfangs und der Münzfunde sowie der Interpretation der Münzbilder und Legenden ergibt sich ein umfassendes Bild zu vielen Aspekten des städtischen Lebens, etwa zur Finanz- und Wirtschaftsgeschichte, zu historischen Ereignissen, zum kulturellen und religiösen Leben der Stadt und zur kommunalen Selbstverwaltung.
Das Akademienvorhaben war Teil des "Zentrums Grundlagenforschung Alte Welt" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.