Entwicklung eines korpuslinguistischen Analyseverfahrens zur Erfassung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
In Textsorten etablieren sich üblicherweise spezifische Muster, die in ihrem Auftreten und in ihren besonderen Kombinationen signifikant sind. Solche Textmuster unterliegen gleichzeitig einem Wandel: Dies kann zum Beispiel durch Änderungen der Anforderungen an bestimmte Textsorten, ihrer kommunikativen Ziele oder sprachlicher Moden bedingt sein. Variationen eines gefestigten Inventars sind in Grenzen zunächst auch individuell möglich, bevor sie mit der Zeit zur Ausbildung neuer und zur Ablösung alter Textmuster führen.
Die für Textsorten konstitutiven Typen sowie deren sonstige (außertextuellen) Merkmale konnten bislang nicht abschließend zusammengetragen werden. Insbesondere im Bereich historischer Textsorten fehlte es bislang an digitalen Korpora, um Hypothesen prüfen und schärfen zu können. Dank des Deutschen Textarchivs konnten entsprechende Untersuchungen nun auf einer breiten Materialgrundlage durchgeführt werden.
Das Projekt „t.evo“ widmete sich nun der Frage nach den für Textsorten konstitutiven Mustern und den Mechanismen für deren Wandel. Diese wurden anhand ausgewählter Textsorten der Gebrauchsliteratur aus der Zeit des 17. bis 19. Jahrhunderts ermittelt. Den Untersuchungen lag ein mehrdimensionales Modell zugrunde, das die Ergebnisse bisheriger Forschung einbezog. Das Modell wurde im Projekt so operationalisiert, dass automatische und manuelle Textanalyse sowie quantitative und qualitative Auswertung ineinandergreifen und sich wechselseitig informieren.
Laufzeit: Juni 2019 – November 2022
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