Das Akademienvorhaben erschließt die in der Renaissance bekannten antiken Bau- und Bildwerke.
Der Census ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das sich mit zentralen Fragen der Antikenrezeption beschäftigt. Mithilfe einer Datenbank werden die in der Renaissance bekannten antiken Bild- und Bauwerke sowie die schriftlichen und bildlichen Quellen, die diese dokumentieren, erfasst. Darunter befinden sich Sammlungsinventare, Reiseberichte, archivalische Dokumente, Künstlerviten, Zeichnungen aus Skizzenbüchern sowie Einzelblätter und Druckgrafiken, Gemälde, Skulpturen und Medaillen. Die heute insgesamt über 200.000 Einträge schließen Angaben zu Orten, Personen, Zeit und Stil sowie eine moderne Bibliografie ein.
Seit März 2009 wird die Datenbank im Bereich der antiken Münzen und der numismatischen Schriften des 16. Jahrhunderts durch das vom BMBF geförderte Projekt „Translatio nummorum – Die Aneignung der antiken Kultur durch Antiquare der Renaissance im Medium der Münzen“ erweitert.
Mit dem mehrsprachigen Periodikum „Pegasus. Berliner Beiträge zum Nachleben der Antike“ bietet der Census ein Diskussionsforum für die mit antiken Traditionen befassten Disziplinen und öffnet gleichzeitig den Blick auf alle nachantiken Epochen.
1946 in London am Warburg Institute gegründet, ist der Census heute am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin ansässig und wurde 2003 als Vorhaben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in das mit Mitteln des Bundes und der Länder geförderte Akademienprogramm aufgenommen.
Die Census-Datenbank ist seit Juni 2007 im Open Access im Internet frei zugänglich.