Roland Felix Schwarz studierte Informatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt und wurde 2008 am Institut für Bioinformatik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg promoviert. 2009 ging er als Postdoc an das Cancer Research UK Cambridge Institute. Federführend betrieb er ab 2012 als Marie Curie Fellow am European Bioinformatics Institute (EMBL-EBI) im englischen Hinxton ein eigenes Forschungsprojekt. Seit Oktober 2016 leitet er eine Juniorforschungsgruppe zum Thema „Evolutionary and Cancer Genomics“ am Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB), das seinerseits zum Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) gehört.
Mit den von ihm entwickelten mathematischen Modellen ist Roland Felix Schwarz ein entscheidender Durchbruch beim Verständnis von Krebserkrankungen gelungen. Er gehörte zu den Ersten, die den Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Therapieresistenzen bei Krebspatienten und der Tumorheterogenität untersucht haben. Mit neuen innovativen Algorithmen konnte er die Bedeutung der intratumoralen Heterogenität für derartige Resistenzen am Beispiel des Ovarialkarzinoms aufzeigen. Bei seinen weiteren Untersuchungen verfolgte er die entscheidende Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Bildung von Metastasen und dem Entwicklungsprozess der Erkrankung. Außerdem untersuchte er die genetischen Veränderungen, denen die clonale Expansion und die Metastasierung unterliegen. Seine Forschungsergebnisse ermöglichen Schlussfolgerungen für die Therapieentscheidung und eröffnen neue Wege therapeutischer Interventionen.
Sowohl seine methodischen als auch seine klinisch relevanten Ergebnisse hat Roland Felix Schwarz als Erstautor in hochkarätigen Fachzeitschriften der Biologie und der Bioinformatik publiziert. Sein Erfolg bestätigt zugleich, dass die häufig vernachlässigte Bioinformatik im Zeitalter der genomweiten Analysen für die Krebsforschung von herausragender Bedeutung ist.
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