Bettina Hitzer ist eine analytisch präzise, empirisch äußerst vielfältig und theoretisch ambitioniert arbeitende kreative Historikerin. Sie schreibt ebenso feinfühlige wie analytisch klare Bücher. Ihre akademische Ausbildung war breit gefächert: So studierte sie von 1990 bis 1999 Geschichtswissenschaft, Romanistik, Germanistik sowie Erziehungs- und Theaterwissenschaft an der FU Berlin. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Ein Stipendium des DAAD und der französischen Regierung führte sie 1993/94 an die Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne. 2004 wurde sie an der Universität Bielefeld mit der Arbeit „Im Netz der Liebe. Die protestantische Kirche und ihre Zuwanderer in der Metropole Berlin (1849-1914)“ zum Dr. phil. promoviert. Diese vielgelobte Monographie widmet sich dem politisch und gesellschaftlich brisanten Thema der Migration und Zuwanderung in Preußen und dem diesbezüglich beeindruckenden sozialen Engagement vor allem der protestantischen Kirche und der Inneren Mission.
Nach langjähriger Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld ist Bettina Hitzer seit 2007 als Historikerin am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung tätig, wo sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, seit 2014 als Leiterin einer Minerva-Forschungsgruppe im Forschungsbereich „Geschichte der Gefühle“ tätig ist. Hier untersucht sie derzeit in einer breitangelegten emotionsgeschichtlichen Analyse die Angst vor Krebs im 20. Jahrhundert – ein Thema, zu dem sie sich auch habilitiert.
Darüber hinaus sind zwei weitere herausragende Veröffentlichungen aus dem Jahr 2010 zu nennen, nämlich die gemeinsam mit Thomas Welskopp herausgegebene Publikation „Die Bielefelder Sozialgeschichte. Klassische Texte zu einem geschichtswissenschaftlichen Programm und seinen Kontroversen“ sowie das mit Michael Häusler herausgegebene Buch „Zwischen Tanzboden und Bordell. Lebensbilder Berliner Prostituierter aus dem Jahr 1869“.
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